Schon bei der Bundestagswahl 2017 machte eine Rundungsfehler Schlagzeilen: Gerundet 26,8% für die CDU und gerundet 6,2% für die CSU machten für viele Medien zunächst 33,0% für die Union. Wer zunächst die ungerundeten Werte zusammenrechnete und danach erst rundete, kam auf 32,9%. Nach der Hessenwahl werden wieder Werte mit Rundungsdifferenzen veröffentlicht.
Bei der hessischen Landtagswahl am vergangenen Sonntag kam die CDU auf 27,0% der Landesstimmen, 2013 waren es noch 38,3%, so statistik-hessen.de im vorläufigen Ergebnis. Die Differenz? -11,3 Prozentpunkte, so dieselbe Homepage. Von vielen Medien wurde diese Zahl übernommen. Doch stimmt diese Angabe?
Die Experten von wahlrecht.de rechnen bei jeder Wahl zwei Nachkommastellen aus. So kommen sie in ihrer Rechnung auf 26,96% für die CDU (ehemals 38,32%. Die Differenz geben sie auch gleich an: -11,36 Prozentpunkte. Macht gerundet -11,4 Prozentpunkte! Ähnliches bei der Angabe der Gewinne für die AfD: Von statistik-hessen.de und etlichen Medien mit 9,0 Prozentpunkten angegeben, laut wahlrecht.de +9,09. Eine eigene Berechnung zeigt: Die Werte von wahlrecht.de stimmen.
Könnten -11,3 und +9,0 vielleicht einfach nur Werte sein, bei denen die weiteren Nachkommastellen weggelassen wurden anstatt wie üblich zu runden? Dagegen spricht der Wert für die Grünen: Diese gewannen laut Angabe des hessischen statistischen Landesamtes 8,7 Prozentpunkte, laut wahlrecht.de 8,67. Hier wurde also nicht einfach der Betrag der Zahl (also die Zahl ohne Vorzeichen) abgerundet.
Es zeigt sich: Rechnet man mit ungerundeten Werten weiter, kommt man auf genauere Ergebnisse. Weiterrechnen mit gerundeten Werten kann zu Differenzen zum Ergebnis führen.
(Link entfernt da nicht mehr aktuell.)