Zum Saisonfinale kann in einigen Fußballstadien nicht mit den gewohnten Bezahlkarten bezahlt werden (berichtet beispielsweise der SWR). Das finde ich gut! „Ja, spinnt die jetzt?“, werden sich vielleicht viele Fußbalfans fragen, die jetzt nicht an ihr Geld kommen. Und natürlich haben solche Karten einen Vorteil: Bezahlen geht schnell. Niemand muss nach Kleingeld suchen. Aber: Manche Bezahlkarten bringen auch Nachteile mit sich. Darüber berichtete bereits im vergangenen Jahr der ARD-Hörfunk. Und meine eigene Erfahrung war auch enttäuschend. Hier mein persönlicher Erfahrungsbericht:
April 2014. In Kaiserslautern steht kommenden Sonntag, Ostersonntag, das Fußballspiel gegen den FSV Frankfurt an. Ich war zuvor noch nie im Stadion und dachte, dass ein Ostertag ein guter Anlass sein kann, sich mal live ein Spiel anzusehen. Einige Tage zuvor kaufte ich also eine Karte im Fanshop. Sonntags war Zeit für den Weg ins Stadion. Und überall war ich umgeben von Fußballfans. Im Zug saßen neben FCK-Fans auch Schalke-Fans, die auf dem Weg nach Stuttgart waren. Bereits vom Bahnsteig aus kann man das Stadion erkennen: Auf der einen Seite das Bahnhofsgebäude, auf der anderen auf dem Betzenberg gelegen das Stadion.
Wer das Stadion erreicht hat, hat in der Regel selbst schon Sport gemacht, denn der Weg hoch auf den Betzenberg ist doch sehr steil. Rund ums Stadion verteilen sich die Eingänge, an diesem Tag und ungefähr eine halbe Stunde vor Spielbeginn mit nur kleinen Schlangen. Drinnen angekommen wird mir auch klar, warum viele bereits auf halbem Weg ins Stadion Dosenbier tranken: Die Preise an den Verkaufsständen waren nicht gerade gering, besonders für eine Studentin wie mich. Dennoch konnte ich mich überwinden und bestellte eine Kleinigkeit. Doch beim Bezahlen wurde mein Geld nicht akzeptiert. Erst am Verkaufsstand erfuhr ich, dass ich vorm Kauf eine Bezahlkarte erwerben muss. Woher ich das hätte wissen können? Keine Ahnung, erzählt hat es mir niemand, nicht beim Ticketkauf, nicht am Eingang. So ging ich also zu einem der mobilen Verkäufer und ich hätte theoretisch auch genug Geld dabei gehabt,, um Pfand und Mindestaufladebetrag bezahlen zu können. ich hatte jedoch fast nur Münzen und einen Fünfer-Schein dabei. Meine Münzen nahm er nicht an. Also was machte ich? Suchte mir meinen Sitzplatz und hörte mir das Vorprogramm und die Werbung an. Immerhin: Eins der im Spiel gefallenen Tore (alle fünf fielen in der ersten Halbzeit), wurde später bei der Sportschau „Tor des Monats“.
Also: Gut, dass unerfahrene Gelegenheits-Stadionbesucher wieder die Chance haben sich einfach Essen zu kaufen! Klar, an der Uni gibt´s so ein Bezahlkartensystem auch, aber darüber wurde ich vom ersten Tag an informiert und einen großen Teil des Angebots der Mensa bekommt man auch ohne Karte, nur nicht die Menüs 1 und 2. Freie Auswahl am Buffet gibt´s auch gegen Bargeld.