TäglichDabars – Folge #9

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Das Thema dieser Tage lautet „Falschmeldungen“, auch neuerdings „Fake-News“ genannt. Ich muss für mich sagen: Das ist nichts neues! Ich erinnere mich, dass ich schon kurz, nachdem ich mich bei sozialen Netzwerken wie Facebook anmeldete, dort bereits mit Falschmeldungen konfrontiert wurde. Die meisten funktionierten nach dem Modell: Hier klicken, um ein wahlweise erstaunliches, schreckliches oder ekliges Bild zu sehen! Manchmal stand da übrigens auch nur „Click here:“ und ein Link. Kann man darauf reinfallen? Ja! Zu sehen gab´s das versprochene Foto/Video oft übrigens nicht.

Besonders gefährlich wurde es, weil sich da auch kleine Computerviren verbreiteten! Über den aktuellen Stand kann ich nichts sagen, wurde aber selbst seit Jahren nicht mehr mit Viren über soziale Netzwerke konfrontiert. Vielleicht wurde ich vorsichtiger, oder Facebook besser im Filtern von Spam. Ich glaube beides. Aber zu den Viren von früher: Diese verteilten dann über den Chat an alle eingeloggten Freunde einen bestimmten Link. Und wer meinte, dass man den Link wirklich von dem guten Freund geschickt bekam oder einfach nur neugierig war, was hinter dem Link zu sehen war, der installierte im schlimmsten Fall auf einer täuschend echt wirkenden Seite eben nicht den aktuellsten Flash-Player, sondern einen Virus, der wiederum über den Chat an alle, die gerade online waren, die Nachricht weiterschickte! Teilweise über die Pinnwand noch zusätzlich Werbung. Ja, damals war beispielsweise bei Facebook noch der Chat von den Nachrichten getrennt. Chatnachrichten waren nach einiger Zeit weg, auch wenn man sie nicht gesehen hat weil man sich vorher abmeldete.

Und ja, auch ich war vor ca. fünf Jahren noch unerfahren. Für mich war das Internet in großen Teilen tatsächlich „Neuland“, um den Begriff von Kanzlerin Merkel zu zitieren. Ich wollte auch erst mit 17 Jahren ein Handy. Bei Facebook war ich früher angemeldet. Und manchmal klickt man auch aus Versehen irgendwo hin. Jedenfalls wurde auch mein Facebook-Account plötzlich zur Spam-Schleuder. Ich hab natürlich alle sofort gewarnt, wie es übrigens auch alle anderen in meinem Umfeld taten, die ebenfalls auf irgendeinen Link klickten und deren Accounts ebenfalls zu Verteilern für Spam und Viren wurden. Die in den Nachrichten versprochene Sensation bekam man oft nicht zu sehen, eher ein Formular, bei dem man noch an einem Gewinnspiel hätte teilnehmen können.

Aber ich erinnere mich, dass über solche Viren eben auch Falschmeldungen verbreitet wurden wie „Dieses Medikament wirkt Wunder beim Abnehmen“ oder man sah ein Foto, auf der eine Lotusblüte in eine Schulter reinmontiert wurde, sodass es aussah, als ob die Schulter Löcher hätte. Ein sehr ekliges Foto, das angeblich vor einem Shampoo warnen sollte. Natürlich Fake. Fakes wie insbesondere der letztere werden beispielsweise auf der Webseite von mimikama aufgeklärt, die ihre Seite damals einfach „Zuerst denken, dann klicken!“ nannten. Heute steht die Abkürzung ZDDK weiterhin auf der Homepage. Ach ja: Auf einen Link zu dem ekligen Foto mit der Lotusblüte verzichte ich mal. Wer es unbedingt sehen will wird es sicher finden …

Also: Für die Computer (Viren), die Nerven (Ekelfotos) und den Geldbeutel (z. B. bei Gewinnspielen oder Abofallen) sind solche Fakes nicht gut, aber wie es mit politischen Fakes aus? Auch die werden von mimikama aufgedeckt, aber auch von Journalisten. Ein Vorschlag der SPD: Falschmeldungen sollte man ächten. Mein Vorschlag (dieses Wortspiel sei erlaubt): „echten“ statt ächten! Besser die Fakten, also das „echte“ vermelden und damit erkennbar machen, was ein Fake ist! Politische Falschmeldungen sind vor allem dann gefährlich für die Demokratie, wenn die Fakten nicht bekannt sind und das falsche für wahr gehalten wird. Deshalb: Die Meldung „echten“, also korrigieren. Dies ist vor allem Aufgabe von engagierten Journalisten, die sich Zeit nehmen, zu einem Thema die Fakten zu recherchieren und wenn sie es genau wissen die genauen Fakten zu erklären. Unter eine Falschmeldung „Falsch“ zu kommentieren ist zwar ein Anfang, hilft aber nicht weiter.

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