Jahresrückblick – Teil 1
In dieser Woche möchte ich mal auf einzelne Themen des Jahres zurückblicken. Bereits im Januar waren Beiträge in sozialen Netzwerken ein großes Thema! Sowohl Falschmeldungen, als auch Hasskommentare. Und: Viele Medien wurden kritisiert, sie hätten über Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof zu spät berichtet. Ich finde: Besser spät und richtig als schnell und dafür mit der Gefahr grobe Fehler zu machen. Guter Journalismus braucht Zeit zum Recherchieren. Und die Relevanz eines Themas wird manchmal auch erst mit der Zeit deutlich. Wenn Medien aufgrund ihrer Informationen zunächst nur von kleinen Zwischenfällen wissen dann bedeutet das eben auch wenig Berichterstattung. Wird das Ausmaß eines Ereignisses aber deutlich, so wird auch entsprechend berichtet. Und so haben es die großen Fernsehsender auch gemacht.
Im Februar feierte die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ ihren 70. Geburtstag. Ich selbst bin seit ungefähr zwei Jahren kritische Leserin – was aber nichts mit der Zeitung zu tun hat, Medien konsumiere ich allgemein kritisch. Nicht ablehnend, aber in dem Wissen, dass Kommentare nicht unbedingt auch meiner Meinung entsprechen müssen. Ist dies aber der Fall, freut es mich natürlich umso mehr ;-). Ich persönlich lese ja am meisten im Politikteil und am wenigsten bei der Wirtschaft. Erfreulich finde ich auch, wie es „DIE ZEIT“ schafft, als Wochenzeitung kurzfristig auf aktuelle Ereignisse einzugehen. So gab´s bereits in der Ausgabe vom 10. November ausführliche Artikel zum Wahlausgang in den USA. Eine Wochenzeitung, aktuell wie eine Tageszeitung.
Mitte März sendete der NDR in seiner Satiresendung „extra3“ ein satirisches(!) Lied zum türkischen Präsidenten Erdoğan. Das Lied wurde so bekannt, dass es mittlerweile einen eigenen Artikel im Lexikon „Wikipedia“ hat. Was dann passierte ist bekannt, der türkische Präsident mochte den Song nicht, Jan Böhmermann erklärte in seiner Sendung, was man als Satiriker machen darf und was man nicht machen darf, woraufhin diskutiert wurde ob die Art, wie es Jan Böhmermann machte, in Ordnung war oder nicht, ob das Satire war oder nicht und was überhaupt Satire ist und was Satire darf. Ich finde: Satire darf viel, aber nicht alles. Sie sollte jedenfalls nicht alles dürfen. Sie sollte vor allem nicht beleidigen dürfen. Rechtlich beurteilen kann und will ich Böhmermanns Auftritt zu diesem Thema nicht, aber kann sagen: Lustig fand ich das Vortragen des Gedichtes nicht. Aber der Humor der Sendung ist auch nicht meiner, ich schaue lieber andere Sendungen als die auf zdfneo.