Mehr als ich wissen wollte …

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Seit gestern Abend wissen wir nun also auch, wann unsere Kontakte eine Nachricht beim Messenger „Whatsapp“ gelesen haben. Aber wissen wir auch was sie tun, wenn sie uns nicht schreiben? Bei manchen Hobbys will man es nicht wissen. Aber wenn doch, dann müssen wir nicht darauf warten, bis irgendwo ein Foto erscheint, auf dem sie bei der Tätigkeit zu sehen sind. Denn dank der „Geschlossenen Gruppen“ beim sozialen Netzwerk „Facebook“ wissen wir mehr als unsere Freunde uns vielleicht erzählen wollen. Ja, richtig gelesen, bei „geschlossenen“.

Viele haben sicher schon Empfehlungen für Gruppen bekommen, in denen sie gar nichts zu suchen haben. Nur, weil Freunde drin sind, heißt das nämlich noch lange nicht, daß diese Gruppen für einen selbst interessant sind! Logisch, denn wer will denn unbedingt bei der freiwilligen Feuerwehr des Freundes mitmachen, der 100 km weiter weg wohnt? Extra umziehen, um Gutes zu tun? Oder wie soll man zu einer Abschlussklasse 2009 in Köln gehören, wenn man z. B. selbst doch erst 2010 einen Abschluss gemacht hat – und den in Hamburg? Zeit zurückdrehen und dann dort hingehen geht wohl schlecht. Aber bei manchen Gruppen sagt der Name nicht unbedingt viel aus und bei anderen frage ich mich, warum man diese nicht als „geheim“ definiert, denn dann darf ich die nämlich gar nicht sehen. Aber wenn die nicht „geheim“ sind, dann sehe ich die logischerweise – und zwar alle. Und das in einer zusätzlichen Übersicht, in der die Gruppen der Freunde aufgelistet sind! In der aktuellen Version der App zu finden unter dem Menüpunkt „neue Gruppen finden“. Und so weiß ich, in welchem Sportverein der eine ist und welches Hobby die andere. Dasselbe gilt für politische Einstellungen.

schwarze Tastatur mit weißen Buchstaben

Hier mal eine kommentierte Liste einiger Beispiele – (und extra mit Punkten anstatt mit Zahlen, soll ja schließlich keine Rankingshow werden):

HINWEIS: Bei sämtlichen Beispielen sind nicht die originalen Gruppennamen verwendet worden sondern ähnliche. Falls diese geänderten Namen dennoch Namen einiger echter Gruppen sind (was bei einigen Namen gut sein kann …), dann ist das rein zufällig und keine Absicht.

  • „Wenn wir 10.000 sind, dann bewirbt sich Nina bei [TV-Show]“ – eine Petition als Gruppe?
  • „Fotos“ – Ahja …
  • „Gründonnerstag“ – Was sagt uns das?
  • „Häkeln wie in der Wüste“ – geht Häkeln in der Wüste anders als im Gebirge oder auf einem Schiff?
  • „Thommy geht in die Mongolei“ – Gute Reise! Und dafür eine für jeden sichtbare Gruppe?
  • „Saschas Bachelorarbeit“ – Kriegt der da Hilfestellungen?
  • „Diplomingeneur“ – Eine Gruppe, benannt nach einem Abschluss …
  • „Weihnachtsgeschenk für Natascha“ – Sehr toll sowas nicht geheim zu machen. Wenn Natascha mitbekommt, dass ihre Freunde zusammen ein Geschenk für sie planen … dann ist die Überrschung weg. Und eine Empfehlung für die Gruppe bekommt sie am PC vielleicht auch …
  • „Grundschul-Abschlußklasse 1993 Berlin“ – für alle irrelevant, die es nicht betrifft – also 99,99 % aller User.
  • „Tenniskurs von Markus“ – gibt’s wahrscheinlich einige
  • „So ein Blödsinn!“ – denke ich auch bei so manchen Gruppennamen …
  • „Musik der 68er“ – Ja, was ist damit?
  • „[Automarke]-Fans NRW!“ – Machen die ein Fantreffen vor dem Werkstor?
  • „komm zurück!“ – liest derjenige bzw. diejenige das?

Aber wozu diese Empfehlungen? Ich denke mal, in die wichtigsten Gruppen laden einen die Freunde doch gerne ein. Aber die Gruppen der Vereine aus den ganzen Nachbarsorten? Nein, danke. So viel Geld für Mitgliedsbeiträge habe ich gar nicht um denen alle beizutreten. 😉

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